aus der Bücherei des Deutschen Gartenbaues   Zuletzt erschienen
vom selben Autor
     
Von wem stammt Foersters Garten?   ‘Kleine Geschichte
der Gartenarbeit ...
im Spiegel der
Fachliteratur’
in Heft 5/2010


‘Helfen Sie bei der
Zeitschriften­
ergänzung’
in Heft 4/2010


‘Gartenschönheit -
Ursprung und
Wandel einer
Zeitschrift’
in Heft 3/2010


Eine kriminalistische Spurensuche  
   
   
von Clemens Alexander Wimmer  
   
Karl Foersters Garten in Potsdam-Bornim, so ist zu lesen, sei von Willy Lange ?stark geprägt, möglicherweise sogar geplant“ (Marianne Foerster, 2006). Warum dies wahrscheinlich sein soll, war bisher nicht zu lesen. Belegen läßt sich lediglich ein intensiver Kontakt zwischen Lange (1864­1941), der seit 1909 Gärtnerischen Pflanzenbau in Berlin-Dahlem unterrichtete, und Foerster (1874­1970). Eine Entwurfszeichnung des Gartens ist nicht bekannt, und Foerster selbst scheint sich über den Entwurfsverfasser nie geäußert zu haben.

Die einzige Quelle, die weiterführen kann, ist ein Plan des Gartens, der erstmals in Foersters Katalog von 1926 erschien. In der Beschreibung des Plans durch Foerster heißt es, der Garten sei vor zwölf Jahren angelegt worden, also erst 1914 und nicht schon bei dem Umzug nach Bornim 1910, dessen 100jähriges Jubiläum in diesem Jahr begangen wird. Marianne Foerster gibt die Bauzeit des Gartens mit 1913­15 an. Fotos aus dem Garten tauchen erstmals im Katalog von 1915 auf.

Es bietet sich an, den genannten Plan mit Plänen Willy Langes zu vergleichen. Lange war kein guter Zeichner, wie die von ihm 1922 veröffentlichten Aquarelle verraten. Originalpläne von ihm sind offenbar nicht überliefert, in seinen zahlreichen Büchern sind außer Aquarellen nur Fotos und Zeichnungen anderer abgebildet. Nur in seinem 1926 beendeten und 1927 erschienenen Buch ‘Gartenpläne’ hat Lange etwa 100 Entwürfe aus eigener Planungstätigkeit veröffentlicht. Die Entwürfe sind nicht datiert, es ist auch nicht klar, ob sie chronologisch geordnet sind. Ein Entwurf für Foerster ist nicht dabei. Ingesamt hatte Lange damals ...

 
(weiter in GRÜNER ANZEIGER 6/2010)
   
     
     
Dr. Clemens Alexander Wimmer hat sich ganz dem Garten ergeben ­ als Gartenhistoriker und -theoretiker in zahlreichen Veröffentlichungen, als Motor der Bücherei des Deutschen Gartenbaues in Berlin sowie dem eigenen in Potsdam. Seit Ende 2005 schreibt er regelmäßig in GRÜNER ANZEIGER, stellt unbekanntere Zeitschriftentitel oder Bücher vor und berichtet über Neuigkeiten oder Besonderes aus der größten deutschen Gartenbaubücherei.